Dieser Artikel wurde bereits im Juni 2010 auf iknews.de veröffentlicht.
Als ich kurz vor 19.00 Uhr im Hotel Monopol ankam, war nichts mehr von den vorherigen technischen Problemen zu sehen, auch nicht auf dem Hemd von Peter Boehringer, der als Mitveranstalter vor dem Vortragsraum die Gäste vielfach persönlich begrüsste. Es herrschte also ein reges Treiben, um die 120 EM-affinen Zuhörer waren erschienen, um den schicken, an diesem Abend jedoch sehr heißen und stickigen Haydn-Raum letztendlich recht gut zu füllen. Ich persönlich glaube nicht, dass viele von ihnen die Möglichkeit, statt der 15,-€ Papiergeld für Nichtmitglieder/Abonnenten mit einer Unze Silber zu bezahlen, wahrnahmen .
Der Moderator des Abends Gründungsvorstand und stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Edelmetall-Gesellschaft e.V. . Peter Boehringer gab dann eine kurze Einführung und stellte den ersten Referenten, Herrn Thorsten Schulte, Chefredakteur des Börsenbriefs „Der Silberjunge“ vor. Er skizzierte die Vita von Schulte, der bereits fast 10 Jahre Investmentbanking hinter sich gelassen hat. Sein Augenmerk richtete sich vor allem auf die Schwierigkeiten, die Schulte in der Branche hatte, als er bereits sehr früh mahnende Worte für die massive Überschuldungssituation fand und zur Umschichtung in Edelmetalle riet. Seine damals wenig populären Ansichten führten dann auch zu verschiedenen Arbeitgeberwechseln, von der Deutschen Bank Frankfurt zur DZ-Bank und wieder zurück. Heute ist der Silberjunge für die Volksbank Bautzen eG als Berater für den Edelmetallhandel tätig und seine Appelle verhallen nicht mehr ungehört-im Gegenteil!
Jetzt war Thorsten Schulte mit seinem Vortrag, der den Titel „Silber-ein einzigartiges Investment in einer Welt voller Herausforderungen“ trug, an der Reihe. Da dieser bereits überzeugten Zuhörerschaft die Vorteile des EM-Investments allgemein nicht mehr vorgetragen werden mussten, ging es also ab sofort um SEIN Metall- Silber und dessen Vorteile gegenüber den anderen EM, vor allem dem sonst so heißgeliebten Gold. Sein Credo: Gold ist gut, aber Silber ist besser.
Er erklärte, welch bedeutende und immer noch immens unterbewertete realwirtschaftliche Rolle Silber spielt und dass es sich hierbei nicht- wie beim Gold –um eine, wie er meint, reine Glaubensfrage handelt. Schließlich wird Silber aktuell sowie auch in zukünftigen Technologien und in der industriellen Verarbeitung (siehe z.B. RFIP-Chip-Herstellung oder Nanobeschichtung mit Silberionen) in steigenden Mengen benötigt und verarbeitet. Weiter verwies er auf die geringen Lagerbestände an Silber, die eine Preismanipulation durch Großverkäufe erschwerten. Auch dass die Ressourcenreichweite von Silber am niedrigsten von allen Industrieedelmetallen ist, sei ein gewichtiger Faktor.
Er jagte immer schneller durch seine Präsentation mit gefühlten 150 verschiedenen Charts, die er zum Ende hin größtenteils nur ganz kurz anklickte um zu kommentieren, dass er hierauf in der Kürze der Zeit nicht eingehen könnte, man sich das aber alles in seinem aktuellen 53-seitigen Manuskript („SilberSchlaglicht-exklusive Sonderstudie“ für 69,-€ ) zu Gemüte führen könne. Ja, klar.
Allen, die sich dieses Geld sparen und sich trotzdem über die Vorteile von Silber informieren möchten, kann ich den einfachen Tip geben sich die Topics der Studie unter http://www.silberjunge.de/silberschlaglicht-sonderstudien-bestellung.html anzuschauen. Wenn nötig und dann einfach mal die Schlagworte „googeln“. Hierzu gibt es jede Menge Ausführungen.
Persönlich kann ich sagen, dass auch für mich grundsätzlich die Vorteile von Silber auf der Hand liegen. Jedoch hat es für diejenigen, die gerne etwas mehr anlegen möchten einen „gewichtigen“ Nachteil beim physischen Kauf-daher ja auch die Bezeichnung als das „Gold des kleinen Mannes“.
Mich wunderte, dass er ein beliebtes Argument gar nicht brachte, nämlich dass es in der Historie ja bereits ein Gold-, nie jedoch ein Silberverbot gab und dass das Zerteilen einer Goldmünze für ein zu erstehendes Brot in Krisenzeiten einfach unpraktisch ist.
Außerdem finde ich es halt schade, dass sich so viele „Experten“ derart auf IHRE spezielle Sache versteifen, so dass häufig der Blick über den eigenen Tellerrand fehlt.
Im weiteren Verlauf des Abends wurde in der Hotellobby noch viele Stunden bis tief in die Nacht debattiert, neue Kontakte wurden geknüpft, alte aufgefrischt. Auch Silberjunge Thorsten Schulte, der mit seiner um ihn gescharrten Anhängerschaft bis in den frühen Morgen diskutierte, sowie Peter Boehringer fanden immer neuen interessanten Gesprächsstoff.
Alles in allem also eine sehr anregende Veranstaltung- und irgendwie ist es doch auch spannend, sich diese Gold- und Silberbugs mal persönlich anzuschauen und auch mit ihnen ins Gespräch zu kommen…
Darüber was der zweite und damit auch letzte Referent, James Turk, an diesem Abend zu sagen hatte, werden Cheffe und Roman Euch ja aus allererster Hand berichten.
Lasst die Sonne rein
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